Der Barock- sowie der Rokoko-Ofen

Auf den ersten Blick recht ähnlich, doch typischerweise unterschiedlich im Detail präsentieren sich der Barock-Kachelofen einerseits
sowie der Rokoko-Ofen andererseits. Das verwundert wenig, wenn man bedenkt, dass in der Wissenschaft das Rokoko
als Synonym des Spätbarocks gilt und diese zwei Epochen zudem eine Zeitspanne von insgesamt 200 Jahren umfassen.

Antike Kunstwerke „Barocköfen“

 Nr. 162 Barock um 1840, Creme
ca. 85/65/245 cm

Nr. 55 Barock um 1720,
Creme-Aubergine/Vergoldet
ca.95/95/330 cm

Nr. 55 Barock um 1720,
Creme-Aubergine/Vergoldet
ca.95/95/330 cm

Nr. 93 Barock um 1720,
Creme-weiß
ca.125/170/330 cm

Antike Kunstwerke „Bauern-Barock“

Nr. 92 Bauern-Barock um 1800,
Bernstein,
Ca.92/90/220 cm

Nr. 15 Bauern-Barock um 1840 , bunt
ca. 94/96/240+Vase 30 cm

Nr. 146 Bauern-Barock um 1800,
Grün-weiß gepunktet 122,
Ca.82/90/225cm

Der Kachelofen im Barock von 1580 -1780

Das schwungvoll-verspielte Barock beherrschte in den Jahren von 1580 bis 1780 stilistisch gesehen Europa. Seinen in vielerlei Hinsicht absoluten Höhepunkt

fand es im Rokoko von zirka 1730 bis 1780. Deutlich sichtbar gemacht werden die Kennzeichen des Barocks in

gestaltungstechnischer Hinsicht an den dafür typischen Kachelöfen. In schwungvoller Symmetrie präsentieren sich die Konturen

eines solchen Kachelofens. Zudem bilden sie – unter Einbeziehung der typischen Barockschnecke (Volute) – eine Aneinanderreihung von dekorativen Wülsten und Hohlkehlen.

Auf zarten Füßen stehend thront darüber das Sockelgesims, das den Übergang zum wulstartig vorgewölbten Unterteil des Kachelofens markiert. Seine meist drei- bis vierteilige Mantelfläche ist

entweder mit oder ohne Lisenen gestaltet sowie schwungvoll mit verschiedensten Rankenornamenten verziert. Von ebensolchen sind auch die Lisenen geschmückt.

Das schwungvoll hochgezogene Mittelgesims verfügt typischerweise über eine hohlkehlenartige Einschnürung und dient als Übergangskomponente zum  Oberbau als Haube.

Dessen ungeachtet zeigen die Lisenen einen weiteren Verlauf, der Mantel des oberen Teils des Kachelofens zeigt wiederum Ranken- und Bandelwerkverzierungen,

daran schließt das Kranzgesims in Form einer Hohlkehle an- häufig wird dieses zwischen Konsolen-Voluten bogenförmig ausgebildet,

die glockenförmige Abdeckhaube – wird mit einem urnenförmigen, aufgesetzten Knauf dekoriert.

Antike Kunstwerke „Rokoko“

Nr. 114 Rokoko um 1760,
Creme
ca. 140/95/295 cm

Nr. 67 Neo-Barock um 1820-1840 Porzellan
ca. 98/98/280 cm

Der typische Rokoko-Kachelofen von 1730 -1780

Im Spätbarock oder Rokoko zeigt sich der Kachelofen zierlicher und asymmetrisch. Des Weiteren weist meist lediglich der Sockel sowie die Einschnürung
eine horizontale Linienführung auf. Anhand von Wülsten, kegelstumpfartig ausgebildet, präsentieren sich einerseits der Feuerkasten und andererseits der gesamte Oberbau.
Lisenen bis zur Einschnürung finden im oberen Teil des Rokoko-Kachelofens in Form eines breiten Blüten- oder Rankenwerks ihre Fortsetzung.

Die einzelnen Felder sind plastisch schwächer betont. In Hinblick auf ihren Schmuck tragen sie unsymmetrisch angeordnete Ornamenthaufen mit elanvoller Optik
und somit kein zusammenhängendes Rankenwerk, das auf einen Rahmen verweisen könnte. Die verwendeten Ornamente werden vor allem von Muschelwerk und dem
sogenannten Rocaille, welcher die gesamte Epoche ihren Namen verdankt, gebildet. Alternativ wurden dazu aber auch Blüten- und Laubwerk eingesetzt.
Eine fantasievoll gearbeitete Kartusche (Cartouche) mit der typischen Bekrönung des Rokoko - Kachelofens.

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